Storytelling

Weinen ist kein Zeichen von Schwäche – es ist ein Synonym für Stärke

„Warum weinst du jetzt?“, „Weine nicht, sei stark, steh‘ auf und kämpfe!“. Diese beiden Sätze hört man im Laufe des Lebens sehr oft.

Aber warum ist man keine starke Persönlichkeit wenn man weint? Wenn einem alles über den Kopf wächst, sich die Augen voller Tränen füllen, einen Kloß im Hals verspürt.

Ist es stark, dieses Gefühl zu unterdrücken? Oder ist es stark zu sagen, mir wird es zu viel und ich muss dass jetzt rauslassen?

Ich finde mich in Situationen, in denen ich einfach nicht anders kann, als zu weinen. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und ich denke es ist an der Zeit zu sagen, dass ich trotzdem eine starke Frau bin!

Ja ich weine, wenn ich etwas richtig unfair finde.

Ja ich weine, wenn mich Menschen enttäuschen.

Ja ich weine, wenn mir alles zu viel wird.

Ja ich weine, wenn ich in einem emotionalen Konflikt stehe.

Nein, ich bin nicht schwach!

Wir sind alle Menschen. Wir alle kennen dieses Gefühl, jeden Moment zu weinen. Es ist nicht nur ein Zeichen von Stärke, sondern auch Gesund. Seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, und die Emotionen nicht zu unterdrücken, fördert unsere Gesundheit und somit auch unser Wohlbefinden. Es ist stark, an uns selber zu denken!

Früher habe ich oft, aus Angst, für eine schwache Person gehalten zu werden, das Weinen unterdrückt. Das ist eines der schlimmsten Gefühle überhaupt. Heute weiß ich, dass ich weinen kann und darf, und dass das nichts mit Schwäche zu tun hat. Es tut gut, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Du zeigst deine wahre Persönlichkeit – Was zur Hölle ist da „schwach“ daran?

Offen über seine Gefühle zu reden, und diese zu zeigen, ist eine Form von Stärke.

Das bedeutet nicht, wenn man nicht weint, nicht stark zu sein. Trotzdem gehört endlich einmal verstanden, dass das Gegenteil auch nichts anderes bedeutet.

Lass‘ es zu – weine – schäme dich nicht – lass alles raus – es tut so gut danach, deine Seele ist wieder frei von jeglichen Schmerzen oder Wut.

One Comment

  • Manuela

    Weinen ist eine ganz normale Reaktion auf etwas, das uns zutiefst berührt, das zutiefst an uns geht. Das kann etwas Erfreuliches, Wundervolles oder Ergreifendes sein genau so wie ein tiefer Schmerz, emotionale Überforderung oder Stress pur. Weinen hat in jedem Fall eine heilsame und vor allem entlastende Wirkung. Dass das Weinen gesellschaftlich nicht gut gelitten ist, hängt damit zusammen, dass wir als Gesellschaft ja noch immer keinen konstruktiven Umgang mit Gefühlen gefunden haben. Alles Emotionale darf nur mit Maß und Ziel zum Ausdruck gebracht werden, am besten aber ist es kontrolliert zu sein und Haltung zu bewahren. Diese Sozialisierung ist ewig und drei Tage alt und wird in einer Männer dominierten Gesellschaft natürlich nach wie vor am Leben gehalten, und zwar von allen.

    Letztlich handelt es sich dabeiu m eine kollektive Programmierung, die noch etwas Zeit brauchen wird, um sich endgültig auszuschwingen. Diese Entwicklung steht und fällt allerdings mit fundiertem Wissen darüber warum Gefühle wichtig sind und ein guter Umgang mit ihnen eigentlich lebensnotwendig-wendig ist. Bis dahin sitzen an dieser Klaviatur allerdings nur die großen Marketing-Abteilungen bzw. Fernsehmacher dieser Welt. Sie schaffen großes Kino als Bühne für unsere Gefühle. Manche nennen das Selbstentfremdung, manche Spaltung. Ich glaube, dass Gefühle ein wichtiger Schlüssel für uns aber auch das Leben selbst sind. Aber so lange Gefühle zu einem gut gelebten Leben nicht selbstverständlich dazu gehören, so lange wird auch Weinen unten durch sein.

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