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Warum die falschen Beziehungen trotzdem gut für uns sind.

Ich hatte in meinem Leben bis jetzt zwei richtige Beziehungen. Alle zwei haben mir etwas gelernt. Alle zwei haben mich wachsen und stärker werden lassen. Sie tragen zu dem bei, dass ich jetzt so bin, wie ich bin. Sie haben mir Erfahrung geschenkt. Und vor allem haben sie mir gezeigt, welche Art und Weise ich nie wieder in einer Beziehung dulde.

Ich trinke einen Kaffee mit meiner Freundin. Sie erzählt mir wie üblich ihre Beziehungsprobleme. Ich höre aufmerksam zu während ich an meinem Latte Macchiato nippe. Manchmal schweife ich etwas ab, weil mich ihre Erzählungen an meinen Exfreund erinnern. So bin ich vor einigen Jahren auch noch vor einer Freundin gesessen. Am Schluss angelagt frage ich sie einfach nur, warum sie sich diese scheiße eigentlich Tag für Tag antut.

Es ist schrecklich, eine Freundin die vor dir sitzt, weint, und dir erzählt wie scheiße dieser Typ sie behandelt. Am liebsten würdest du sie durchschütteln damit sie endlich wach wird. Du gibst ihr einen Rat nach dem anderen. Wenn ich oft sage: „Mach doch bitte einfach schluss“, könnte ich mir danach meistens selber eine schießen. Denn ich weiß nur zu gut wie diese Situation ist.

Du liebst ihn. Manchmal behandelt er dich wie Dreck. Aber er ist ja sonst eh immer total lieb zu dir. Außerdem ist er ein Kontrollfreak. Aber auch irgendwie süß, wenn er dich auf jegliche Soziale Netzwerke stalked und nachsieht ob und wann du zuletzt online warst. Außerdem ist er richtig eifersüchtig. Alleine fortgehen darfst du nicht. Findest du aber auch nicht weiter schlimm, er möchte halt nur auf dich „aufpassen“.

Merkst du was? Das sind richtig kranke Psychospiele. Man redet sich jede noch so abnormale Situation gut. Jeder in deinem Umfeld bemerkt diesen toxischen Shit den er mit dir abzieht. Nur du nicht.

Aber manchmal müssen wir diese scheiße durchmachen. Sie macht uns stärker. Sie lässt uns Erfahrungen sammeln.

Jedes Beziehungsaus hat mich derart aus der Bahn geworfen. Wie oft ich mir dachte, niemanden je wieder so lieben zu können. Doch in diesem Moment lügt man sich insgeheim selber an.

Merke dir: Die Liebe, die man dem falschen gegeben hat, ist noch lange nicht die ganze Liebe die man in sich trägt.

Nach einigen Wochen oder Monaten, wird einem ziemlich viel bewusst. Man fragt sich, wie man nur so naiv sein konnte. Warum man sich den ganzen Scheiß eigentlich so lange angetan hat. Warum man überhaupt so viel Zeit damit verbracht hat, traurig zu sein. Denn wir wissen, wir verdienen etwas besseres. In dieser Zeit beschäftigt man sich viel mit sich selbst. Man lernt, die eigene Anwesenheit zu genießen. Man bemerkt, dass man ohne diesen Menschen glücklicher ist und man nur sich selbst braucht, um glücklich zu sein. Man baut sich eine Mauer um sich. Was nicht unbedingt schlecht ist. Denn wir lassen uns nie wieder so verletzen. Wir werden vorsichtiger.

Ein Beziehungsaus ist immer schmerzhaft. Egal ob es eine langjährige oder eine kurze Beziehung war. Wenn du aufstehst, aus dem Fenster blickst und weinst. Wenn du dich am Abend ins Bett legst, deine Augen schließt und weinst. Es ist nie einfach. Aber es wird besser. Liebeskummer dauert nicht ewig. Auch wenn es sich so anfühlt. Diese Zeit lässt uns wachsen und stärker werden. Beim nächsten Mal lassen wir gar nicht erst zu, dass wir so verletzt werden. Denn wenn wir aus der Sache gelernt haben, gehen wir bevor es überhaupt so weit kommen kann. Mit der Zeit lernt man, dass Liebe nicht immer alles ist. Und dass wir mehr auf uns achten müssen. Auch wenn es uns anfangs das Herz bricht.

Ich danke meinen gescheiterten Beziehungen, denn sie habe mir gelernt, was ich nie mehr zulassen werde.

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